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Sandra Ahrens MdBB
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Sandra Ahrens, Landesvorsitzende der Frauen Union Bremen

Stalking:

Ein Stalker ist „wahnsinnig“ verliebt oder auch „wahnsinnig“ enttäuscht. In jedem Fall ist das was die Opfer erdulden müssen unerträglich. Im Englischen bedeutet to stalk: sich heranpirschen oder jagen. Wie ein Jäger sammelt ein Stalker alle Informationen über sein Opfer, um es zu jeder Zeit stellen zu können.

Körperliches Attackieren oder die Ausübung von körperlicher Gewalt  werden strafrechtlich durch Gesetze erfasst. Häufig sind es Stalking-Handlungen, wie etwa ständige Anrufe oder das Sich-Aufhalten in der Nähe des Opfers, die den überwiegenden Anteil der Gesamtheit aller Handlungen ausmachen. Aber bereits diese leichten Formen rufen beim Opfer psychische und physische Reaktionen hervor, die sich im Verlauf des Stalkings entsprechend steigern und individuell zu ernsthaften Erkrankungen führen können.

Täter scheinen meist ehemalige Beziehungspartner oder abgewiesene Verehrer zu sein. Besonders schwierig, wird die Situation, wenn es auch gemeinsame Kinder gibt. So gelangen stalkende Ex-Ehemänner immer wieder über das Jugendamt an die Adressen der Frauen. Als erste Konsequenz aus der Podiumdiskussion der Frauen Union Bremen überlegt das Bremer Jugendamt eine Weiterbildung Ihrer Sachbearbeiter durchzuführen.  Aber Stalker können auch Arbeitskollegen und Nachbarn sein.  In einigen Fällen ist dem Opfer der Täter aber überhaupt nicht bekannt und gehört auch nicht zum näheren persönlichen, beruflichen oder wohnlichen Umfeld. In manchen Fällen spielt das Phänomen der Übertragung eine Rolle, wenn ein Täter für empfundene seelische oder körperliche Verletzungen ein Opfer stellvertretend büßen lässt, weil es bestimmte Merkmale aufweist, die für ihn im Bezug zum eigenen Schicksal stehen. Ein Teil der Täter weist erhebliche psychische Erkrankungen auf.

Ein Großteil der Opfer leidet unter vegetativen Erscheinungen, wie etwa Unruhe (Schreckhaftigkeit), Kopfschmerzen, Angstsymptomen, Schlafstörungen und Magenbeschwerden und der daraus resultierenden geistigen und körperlichen Erschöpfung. Viele sind schnell gereizt und reagieren dann situationsbedingt unbegründet aggressiv. Ein nicht geringer Teil der Opfer leidet unter depressiven Verstimmungen, einige darunter unter Depressionen.

Vor allem bei Opfern, denen aufgelauert wird, oder die körperlich verfolgt werden, zeigen sich rasch tendenziell pathogene Verhaltensmuster, wie etwa Vermeidungsverhalten, Abkapselung (Vereinsamung) oder Kontrollverhalten. So, wie der Täter auf sein Opfer fixiert ist, ist durch die als lästig und als unberechenbare Bedrohung empfundenen Situation auch das Opfer auf den Stalker fixiert.

Nach langer und intensiver Verfolgung kann in seltenen Fällen eine posttraumatische Belastungsstörung auftreten, wie sie vergleichsweise bei Soldaten nach unmenschlichen Kriegserlebnissen vorkommen kann, die diese psychisch nicht verarbeiten konnten.

Ich setze mich für eine weitere Sensibilisierung und Schulung von Polizei, Richtern und betroffenen Behörden ein. 

Mögliche Stalking Handlungen:

  • häufige Telefonanrufe/SMS (zu jeder Tages- und Nachtzeit)
  • häufiger Schriftkontakt per Brief oder E-Mail
  • penetranter Aufenthalt in der Nähe (Herumtreiben)
  • Verfolgen durch z.B. hinterherlaufen oder -fahren
  • Kontaktaufnahme über Dritte, auch am Arbeitsplatz
  • unerwünschtes Zusenden von Geschenken, Blumen
  • Verbreitung von Diffamierungen und Unwahrheiten über Internet
  • Nachrichten an der Haustür, am Auto hinterlassen
  • Erkunden der Tagesabläufe
  • Gleiche Freizeitaktivitäten betreiben
  • Waren oder Dienstleistungen auf Namen des Opfers bestellen
  • Eindringen in Wohnung
  • Zerstören von Eigentum
  • Verfolgen / Aufspüren des Expartners in Internetforen und dessen Diffamierung

 

Psychologische Einteilung von Stalkern:

  Gruppe Motivation Beziehungsverhältnis
1 Zurückgewiesene Stalker Gefühl der Demütigung, Zurückweisung u.a. meist Ex-Partner
2 Beziehungssuchende Stalker Fehlwahrnehmungen der Beziehungsbereitschaft des Opfers, häufig Liebeswahn Persönliches und weiteres Umfeld des Opfers
3 Intellektuell retardierte Stalker Ungenügende Sozialkompetenz, überschreiten Grenzen Persönliches und weiteres Umfeld (Nachbarschaft)
4 Rachsüchtige Stalker sehen sich fälschlicherweise selbst als, oder sind, Opfer der von Ihnen gestalkten Opfer weiteres, temporäres Umfeld (beispielsweise Arzt oder Rechtsanwalt als Opfer)
5 Erotomane, morbide, krankhafte Stalker Kontrolle/Dominanz - meist psychopathische Persönlichkeit Persönliches und weiteres Umfeld (Nachbarschaft)
6 Sadistische Stalker Gefühl der Befriedigung Persönliches und weiteres Umfeld

 

 


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